CHRISTOPHSTR. 2 | LEHEL
Fertigstellung 2014
Das historische Stadthaus, bestehend aus Vorderhaus und Rückgebäude in Münchens Bestlage Lehel zwischen St.-Anna-Platz und Hofgarten, wurde denkmalgerecht und auf höchstem Niveau saniert, teilweise von Gewerbe in Wohnen umgenutzt und neu ausgebaut. Im Innenhof entstand ein Townhouse mit zahlreichen Terrassen und – dank Gestattung durch die Nachbarn – auch Öffnungen und Terrassen nach Süden in die parkähnliche Anlage der Münchner Hypothekenbank. Dabei wurde die historische, rustizierte Stuck-Fassade im Renaissance-Stil wieder hergestellt. Die Landeshauptstadt München würdigte die außergewöhnliche Restaurierungsmaßnahme am 11.11.2015 mit dem Fassadenpreis.
Volumen: ca. 795 qm
Einheiten: 9
Bauzeit: 1 Jahr
Fertigstellung: 2014
Architektur
Das Gebäude Christophstraße 2 (Baujahr: 1828) beherbergt ein Erdgeschoss, drei Stockwerke und ein Dachgeschoss. Die Originalfassade, die vom Palastbau der italienischen Frührenaissance inspiriert ist, wurde im Zuge der Sanierung wiederhergestellt. Vielleicht diente dem Baumeister Josef Höchl (1777–1838), der einer der Hofbaumeister der Könige Max I. Joseph und Ludwig I. war, einst der 1456 von Leon Battista Alberti in Florenz erbaute Palazzo Rucellai als gestalterische Vorlage.
Geschichte
Die Errichtung des Gebäudes Christophstraße 2 im Jahr 1828 fiel in die Regierungszeit König Ludwigs I. (1825–1848) – eine Ära, in der München die vielleicht hellsten Glanzpunkte seiner Kunstentwicklung setzte und die Stadt sich neben Berlin zum Zentrum des deutschen Klassizismus formte. München stieg zur Kunstmetropole des Landes auf und galt als Vorreiter wie Initiator einer neuen städtebaulich-artifiziellen Epoche.
Christophstr. 2, München – Verleihung des Fassadenpreises 2015 v.l.n.r.: Josef Schmid, Max Schneider, Felix Heisig, Cornelius Mager
Fassadenpreis 2015
Die Errichtung des Gebäudes im Jahre 1828 fiel in die Zeit, in der München sich zu einer der glänzenden Städte des Klassizismus entwickelte. Josef Höchl, einer der bedeutendsten Bauunternehmer Münchens dieser Epoche, ließ sich bei der Fassade von den Palastbauten der italienischen Frührenaissance inspirieren. Leider war diese aufwändige Fassade beim Wiederaufbau nach Kriegsschäden verloren gegangen.
Im Zuge eines Dachgeschossausbaus wurde anhand von historischen Plänen und Fotos die rustizierte Stuckfassade originalgetreu wiederhergestellt. Dabei wurden die Schaufenster in der Erdgeschossebene wieder zurückgebaut. Im 2. und 3. Obergeschoss wird die Fassade nun wieder durch Pilaster gegliedert und durch ein Kranzgesims bekrönt. In Anlehnung an einen Befund entschied man sich für einen graugrünen Anstrich. Der Altbestand an Kastenfenstern wurde teilweise durch Neubauten ergänzt. Eine außergewöhnliche Restaurierungsmaßnahme, die den originalen Stellenwert des Hauses in der Christophstraße wiederherstellt und voll zur Geltung bringt.
Fassadenpreisbeschluss 2015 – Würdigungen